Quarter Horse
Quarter Horse
Bei dem (American) Quarter Horse handelt es sich um die weltweit am zahlenstärkste vertretende Pferderasse. Als Western- und Rodeo-Pferde sind sie international beliebt und in diesen Sparten sehr erfolgreich unterwegs.
Steckbrief
Rassebezeichnung | Quarter Horse / American Quarter Horse |
Ursprung | Nordamerika |
Hauptzuchtgebiet | USA |
Verbreitung | Weltweit |
Stockmaß | zwischen 145 und 165 cm |
Farben | Blue Roan, Braune, Rappen, Füchse, Schimmel |
Haupteinsatz | Western- und Freizeitreiten |
Charakter | Gutmütig, freundlich, lernwillig, nervenstark |
Besondere Eigenschaften | sehr belastbar, leistungsstark und ausdauernd |
Geschichte der Quarter Horses
Den Ursprung findet die Pferderasse in Nordmamerika, wo das American Quarter Horse aus Zuchtkreuzungen verschiedener Rassen entstand. Dazu zählen vor allem die Berber, Araber und Andalusier, weil im 16./17. Jahrhundert die Spanier den neu entdeckten Kontinent einnahmen. Erst mit Umzug der europäischen Siedler kam es auch zu Kreuzungen mit dem englischen Vollblut, dem französischen Percheron und Ponys aus Irland. Im Resultat entwickelte sich die neue Quarter-Horse-Rasse mit entsprechenden Merkmalen wie Größe, Zartheit und Charakter, was sie anfangs zu idealen Rennpferden werden ließ, gleichzeitig aber auch als Arbeits- und Zugpferd an Beliebtheit gewann. 1940 wurde die American Quarter Horse Association, kurz AQHA genannt, gegründet. Das ist der mitgliedsstärkste Zuchtverband weltweit.
Anfang der 70er Jahre gelangte das erste Quarter Horse nach Deutschland zur ersten Rodeo-Show, die in Berlin stattfand. Die Geisenmühle in Otterberg beherbergte Reiter und Pferde während der Deutschlandtour, woraus sich 1973 die erste Zuchtfarm entwickelte und das erste Quarter Horse auf deutschem Boden geboren wurde. Durch das steigende Interesse der Deutschen und anderer Europäer wurden immer mehr Quarter Horses importiert und die Zucht nahm ihren Gang.
Das Exterieur des Quarter Horse
Weil das Quarter Horse ein Stockmaß zwischen 145 bis 165 Zentimetern aufweist, zählt es je nachdem zu den Ponys (bis 148 Zentimeter), zu den Kleinpferden oder den Großpferden (ab 165 Zentimetern). Das Gebäude ist rechteckig und erinnert mehr an Ponyformen, ebenso wie der relativ kurze Hals. Es es aber kräftig gebaut, wenngleich die Gelenke recht zart erscheinen, was der Zucht mit Vollblütern zu verdanken ist. Auch der edle Keilkopf weist auf die Zuchtgeschichte hin. Besonders auffallend sind die freundlichen und lebhaften Augen sowie die kleinen Ohren, die wie von Füchsen aussehen. Ausgeprägte Ganaschen sorgen für eine uneingeschränkte Kopffreiheit. Die schrägen Schultern lassen einen weiten Raumgriff zu. Die starke Rückenmuskulatur vor allem im Lendenbereich sorgt für kraftvolle Bewegungen und Leistungsstärke.
Eine Besonderheit stellt das Quarter Horse Blue Roan dar, dass für einen echten Hingucker sorgt. Das ist der gleichnamigen Farbgebung zu verdanken und zeigt sich mit einer dauerhaften Einmischung weißer, unpigmentierter Haare zwischen dem pigmentierten Deckfell. Das ist hauptsächlich am Rumpf und Hals vorhanden, während Kopf, die Beine und langhaarigere Bereiche überwiegend die Grundfarbe aufweisen. Bei dem Quarter Horse Blue Roan wird auch vom Permanent- oder Dauerschimmel gesprochen. Das unterscheidet ihn von "normalen" Schimmeln anderer Rassen. Ansonsten ist das Quarter Horse in den Farben Rappe, Fuchs, Brauner und klassischer Schimmel erhältlich. Lediglich Schecken gibt es nicht, denn diese fallen unter die Rasse "Paint Horse".
Interieur der Quarter Horses
Wenn Du ein Quarter Horse kaufen möchtest, erwartet Dich ein charakterfestes, leistungsbereites und umgängliches Pferd. Es ist sehr intelligent und freundlich. Es zeigt enorm ausdauernd und belastbar. Seine Lernbereitschaft ist nahezu grenzenlos.
Reiten
Das Temperament ist als ruhig zu beurteilen, was in Kombination mit Nervenstärke aus dem Quarter Horse ein vielseitig einsetzbares Freizeit- und Westernpferd macht. Weil es sehr lernwillig ist, kannst Du es auch in Dressur oder Springen ausbilden (lassen). Aufgrund der Züchtung und als einstige Rennpferd machen dieser Rasse vor allem lange Distanzritte viel Spaß.
Haltung
Ein Quarter Horse benötigt viel Bewegung, um seinen Bewegungsdrang zu befriedigen. Weil es sehr robust ist und aufgrund des Herkunftsursprungs Kälte gewohnt ist, bietet sich eine Offenstallhaltung besonders gut an. Damit ein Quarter Horse nicht vereinsamt, ist neben Deiner Aufmerksamkeit trotzdem auch mindestens ein "Spielgefährte" erforderlich - im Idealfall ein weiteres Quarter Horse, Kleinpferd oder Pony. Achte auf die leistungsbezogene Fütterung, denn Übergewicht kann den meist zarten Gelenken schaden.
Rassetypische Krankheiten
Das Quarter Horse weist eine Anfälligkeit für die sogenannte Polysaccaride Storage Myopathy auf - kurz PSSM. Dabei handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung der Muskulatur. Weil diese im Zusammenhang mit Kohlenhydraten steht, kann die Erkrankung gut mit einer geeigneten Fütterung kontrolliert werden. Ansonsten sind keine weiteren rassetypischen Krankheiten bekannt.